14.04.2013

Kurzrezi: Drüberleben – K. Weßling

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Kathrin Weßling
Drüberleben
über Depressionen
Goldmann Verlag
erschienen: 03.09.2012
HC, 321 Seiten, 16,99 €
Kindle-Edition: 13,99 €
ASIN: B008G66X60
auch als gekürztes HB bei Audible erhältlich
geliehen von Skoobe.de 
gelesen auf dem iPhone via Skoobe-App

Bewertung:

Inhaltsangabe (Amazon):

Depressionen sind doch kein Grund, traurig zu sein!

Ida steht zum wiederholten Mal in ihrem Leben vor der Tür einer psychiatrischen Klinik, mit einem Zettel, auf dem ihr Name und der Grund für ihren Aufenthalt genannt sind. F 32.2. Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome.

»Drüberleben« erzählt von den Tagen nach diesem Tag, von den Nächten, in denen die Monster im Kopf und unter dem Bett wüten, den Momenten, in denen jeder Gedanke ein neuer Einschlag im Krisengebiet ist. Es erzählt von Gruppen, die merkwürdige Namen tragen, von Kaffee in ungesund großen Mengen, von Rückschlägen und kleinen Fortschritten, von Mitpatienten und von Therapeuten. Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die sich zehn Wochen in eine Klinik begibt und dort lernt zu kämpfen. Gegen die Angst und gegen das Tiefdruckgebiet im Kopf.

Das Thema Depressionen nimmt zunehmend Platz ein in unserem Miteinander. Immer mehr Menschen leiden zeitweise darunter. Überhaupt nehmen psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft zu, woran das wohl liegen mag? Längst ist “Burn out” keine unbekannte Variable mehr, und hörte man früher fast nur aus dem Fernsehen von Prominenten und der High Society von gelegentlichen Depressionen, so greift diese längst in allen Bevölkerungsschichten um sich.

In diesem Buch schildert die Autorin sehr detailliert, wie eine Depression sich bemerkbar macht, was im Kopf des Betroffenen passiert und wie derjenige versucht, damit umzugehen. Natürlich ist jede Erkrankung für sich gesehen von allen anderen verschieden, aber alle haben eines gemein: Die Angst vor etwas (sei es, dem Draußen oder bspw. seinen Anforderungen nicht gewachsen zu sein) und die Unfähigkeit, mit dem Denken, Nachdenken, Durchdenken und Analysieren aufzuhören, was sich meist im Kreis dreht und den Betroffenen fest in seinen Krallen hält, so dass er sich außerstande fühlt, das Bett zu verlassen, zu arbeiten, zu essen oder sonst etwas Notwendiges zu tun.

Der erste Schritt da heraus ist, wenn derjenige in einer solchen Situation erkennt, dass er sich nicht allein ohne Hilfe selbst beim Schopfe packen und aus dem Sumpf ziehen kann, sondern auf die Hilfe eines Psychiaters, einer Selbsthilfegruppe und/oder einer Klinik angewiesen ist.

Dieses Buch ist so realistisch, dass es mir den Schlaf raubte. Die Gedankenmühle ließ mich nicht los, und ich bin sehr froh, dass das Buch den Lichtstrahl ins Dunkel zeigt.

Ich gebe 08/10 Punkte, weil gerade dieses Thema einen wunden Punkt in mir, mich persönlich berührt, ich mich dennoch wissentlich damit auseinander gesetzt habe, es mir aber keine Freude wie sonst beim Lesen bescherte. Allerdings ist es ein gutes Rüstzeug… für das vielleicht nächste Mal. Und bevor ihr fragt: Nein, ich war noch nie depressiv.

drüberleben

Mein Dank geht an Skoobe.de, dass ich mir das Buch leihen durfte.

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