24.06.2016

{Testbericht}: Kindle Oasis

Vor ein paar Wochen brachte Amazon ein neues Modell eines eReaders heraus. Nach dem einfachen Kindle (mittlerweile kann man einen “neuen Kindle” bestellen, der etwas schlechtere Auflösung als der Kindle Paperwhite und auch kein Licht hat, aber eine deutliche Verbesserung zum Vorgängermodell beweist), dem Kindle Paperwhite (nun schon in der 6. Generation) und dem Kindle Voyage mit Blättertasten kam nun der Kindle Oasis auf den Markt.

Was sofort ins Auge fällt: Der Preis. Während man den Kindle Paperwhite (den besten eReader, den es meines Erachtens auf dem Markt gibt) letztens wieder für knapp unter 100 Euro bekommen konnte, sticht der Oasis mit 290 Euro in der einfachen WLAN-Ausführung und 350 Euro mit 3G deutlich hervor.

Für mich Grund, den Oasis einmal testen zu wollen. Was ist dran am Gerät? Was macht ihn so besonders? Und ist der Preis gerechtfertigt?

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Mein erster eReader war der Kindle Touch, doch als Techi musste ich den Kindle Paperwhite haben, als er auf den Markt kam. Mittlerweile wird die Software für diesen ersten Kindle Paperwhite nicht mehr aktualisiert, auch die neue Schrift Bookerly findet sich auf dem Paperwhite der 1. Generation nicht, aber er funktioniert immer noch einwandfrei – was ich vom Icarus Illumina leider nicht sagen kann (nach wenigen Monaten Gebrauch wollte er einfach nicht mehr). Den Kindle Paperwhite einer späteren Generation kaufte und verschenkte ich, den aus der letzten kaufte ich mir dann wieder selbst.

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Nun juckte es mir in den Fingern, den Kindle Oasis zu testen. Da es schon viele Testberichte zu diesem Gerät mit etlichen technischen Details gibt, bleibe ich in meinem Bericht bewusst subjektiv und berichte lieber von der Handhabung, den Unterschieden zum Kindle Paperwhite und meiner abschließenden Meinung.

Entscheidet man sich für dieses Luxus-Lesegerät, erhält man nicht nur den sehr dünnen und optisch kleineren Oasis – lediglich an der einen Seite, wo sich die Blättertasten befinden, ist er etwas dicker –, sondern auch eine Lederhülle, die einen externen Akku beinhaltet und ein USB-Ladekabel. Möchte man den eReader über die Steckdose aufladen, benötigt man noch ein Netzteil – vorzugsweise von Amazon – dazu, aber das Laden funktioniert auch bestens über den Rechner.

Das ist dann auch das erste, was man machen muss, das Laden. Dann wird über die Einstellungen eingerichtet. Auch wer noch keinen eReader von Amazon gekauft hat, wird hier keinerlei Schwierigkeiten haben, da alles selbsterklärend ist und zudem ein Handbuch auf dem Gerät mitgeliefert wird.

Lesen kann man ohne die Leder-Akku-Hülle, dann allerdings nicht allzu lange, der im Gerät selbst befindliche Akku ist nicht allzu leistungsstark. Allerdings kann man wirklich mit nur einer Hand lesen, das Gerät an sich ist sehr leicht und lässt sich über die Blättertasten, aber auch per Touch auf dem Display navigieren.

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Ich hatte den Eindruck, dass das Display noch ein bisschen schärfer und heller ist als das vom Paperwhite. Und wie man hier schön sehen kann, genügte auch eine kleinere Schriftgröße zum Lesen. (li = Oasis, re = Paperwhite)

Ich durfte den Oasis mit 3G testen, habe die Internetverbindung über das mobile Funknetz aber nicht eingeschaltet gelassen, den eReader also genauso benutzt, wie ich den Paperwhite auch benutze, nur die Helligkeit, wie sie voreingestellt war (bei 20), belassen.

Vorteil des Oasis sind die seitlichen Blättertasten. Mit nur einer Hand – und man kann durchaus beim Umdrehen im Bett die Hand und somit die Seiten wechseln – kann man ohne Probleme lesen und blättern. Die Beleuchtung und die Schärfe der Schrift sind optimal, das Lesevergnügen ungetrübt. Bücher können aus der Cloud bei Amazon geladen oder neu gekauft werden, Dokumente an die eingerichtete eMail-Adresse des Readers gesendet oder über USB-Kabel direkt in die Dokumente geladen werden. Auch hier gibt es die Suchfunktion, die Notizmöglichkeit und viele andere Gadgets wie X-Ray, die Infos zum Buch, die Anzeige der noch verbleibenden Minuten im Kapitel oder dem Buch und bei Reihen und eingeschalteter Internetverbindung die Vorschläge für den Kauf des nächsten Buchs.

Ich habe 3 dicke Bücher lesen können, bevor die Meldung erschien, beide Akkus müssten aufgeladen werden. Somit lag es sicherlich an der heller eingestellten Beleuchtung, dass der Oasis weniger Lesezeit bot als der Paperwhite.

Übrigens hängt Deutschland mal wieder hintenan. In anderen Ländern kann man auch eine Verbindung zu Goodreads herstellen, um Ausschnitte zu teilen u.ä. Ich hätte meine Twitter- und Facebook-Daten eingeben können, es aber gelassen, da ich die Möglichkeit über den Paperwhite ja eigentlich auch selten nutze.

Fazit:

Ein nettes Teil, aber nicht wirklich viel besser als der Paperwhite. Die Funktionen, die ich bei einem eReader brauche und nutze, bietet der Paperwhite voll umfänglich für weitaus weniger Zaster. Für mich lohnt sich der Kauf also nicht. Und sollte mein Paperwhite ins Wasser fallen oder anderweitig seinen Geist aufgeben, würde ich wohl wieder einen kaufen – das Preis-Leistungsverhältnis ist einfach um einiges besser als beim Oasis.

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