28.04.2013

Ausgehört: In eisige Höhen – Jon Krakauer

Jon Krakauer
In eisige Höhen
Drama am Mount Everest von 1996
Dauer: 10 Std., 48 Min (ungekürzt)
gelesen von Christian Brückner
Steinbach Sprechende Bücher, 2011
Download: 20,95 € oder im
Flexi-Abo: 9,95 €
hier: 9 CDs (Amazon) – 13,91 €
ISBN: 3869740647

Bewertung:

Inhaltsangabe (Audible):

Von der amerikanischen Zeitschrift "Outside" beantragt, nahm Jon Krakauer an einer Mount Everest Expedition teil, um über die Auswüchse des kommerziellen Bergsteigens zu berichten. Auf dieser Expedition im Frühjahr 1996 ereignete sich die schlimmste Katastrophe, die je auf dem "Dach der Welt" geschah: 12 Menschen aus einer Gruppe von 33, zum Teil "Grenzgänger" auf der Suche nach dem ultimativen Abenteuer und dem absoluten Kick, fanden dabei ihren Tod.

Man muss schon ziemlich verrückt sein, wenn man den Mount Everest besteigen will. Allein schon, wenn ich mir bei den tollsten Bedingungen die extreme Kälte vorstelle, verkrieche ich mich lieber ganz schnell unter eine wärmende Decke. Aber gut: Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Während es mir völlig reicht, die kleineren Munros in den Highlands zu besteigen (bei den größeren Touren gebe ich dann auch auf…, dafür bin ich einfach nicht fit genug), brauchen andere den Kick, ganz nach dem Motto: Schneller, Höher, Weiter!

Jon Krakauer berichtet in seinem Roman nicht nur von zuvor stattgefundenen Mount Everest-Besteigungen, so dass ich ob der vielen Namen irgendwann völlig durcheinander war und nicht mehr so genau wusste, ob er gerade von einer früheren Expedition oder der nämlichen erzählt, von ihm erfahren wir auch, was es kostet, bei so einer Expedition dabei sein zu können. Mal ganz davon abgesehen, dass man mit großer Wahrscheinlichkeit mit einigen Erfrierungen rechnen darf… Etliche Tausend Euro darf man dafür blechen, um da oben frieren zu dürfen!

Ja, und dann geschieht, womit niemand gerechnet hat. Es bricht ein Unwetter los.

Eigentlich habe ich mir das Hörbuch angehört, um zu erfahren, was denn nun wirklich damals da oben geschah, dass so viele Menschen den Tod fanden, obwohl doch die Bergführer als die besten und zuverlässigsten galten. Aber um ganz ehrlich zu sein, weiß ich jetzt nicht sehr viel mehr als vorher. Es gab ein Unwetter, irgendwie litten wohl alle unter dem Höhenkoller oder einer ähnlichen Krankheit und trugen eine Vielzahl von Erfrierungen davon, man sah Halluzinationen, reagierte falsch, das Gehirn versagte…

Furchtbar! Nur leider kam zu keinem Zeitpunkt Spannung auf. Das mag daran liegen, dass Jon Krakauer nicht nur zwischen den einzelnen Expeditionen bis zur 7. CD hin und her fitschte, er erwähnte ganz zu Anfang auch einen Umstand, der erst auf der 8. CD im Zeitfluss stattfand. Ich war irgendwann ganz durcheinander.

Meiner Meinung nach hätte man aus diesem Hörbuch einmal wirklich eine extrem gekürzter Version schaffen können. So was wie ein Hörspiel vielleicht, das 1,5 Stunden dauert? – Auch die ganzen Zitate, die dieses Hörbuch enthält, hätten getrost entfernt werden dürfen. – Ich weiß, ich bin normalerweise Verfechterin der ungekürzten Hörbücher, aber in diesem Fall wäre es eine Bereicherung gewesen, die Längen herauszuschneiden, die nichts mit dieser Expedition zu tun hatten und hätte dann wahrscheinlich auch zu einer besseren Bewertung geführt…

Eines ist mir nach wie vor klar: Mich kriegt keiner auch nur in die Nähe dieses Berges!!!

Noch ein Wort zum Sprecher: Christian Brückner (die Synchronstimme von Robert De Niro) liest dieses autobiographische Drama so gut man es kann. Ich glaube nicht, dass ein anderer Sprecher mehr heraus hätte holen können, und es war mal eine nette Abwechslung zu den anderen namhaften Sprechern.

06/10 Punkte für dieses reale Drama.

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