18.09.2013

Kurzrezi: Léon und Louise – Alex Capus

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Alex Capus
Léon und Louise
historischer Liebesroman
Carl Hanser Verlag, 2011
HC, 320 Seiten, 19,90 €
TB, 9,90 €
Kindle-Edition: 9,99 €
auch als gekürztes HB bei Audible erhältlich
gelesen auf dem Kindle Paperwhite

Bewertung: 

Inhaltsangabe (Amazon):

Zwei junge Leute verlieben sich, aber der Krieg bringt sie auseinander: Das ist die Geschichte von Léon und Louise. Sie beginnt mit ihrer Begegnung im Ersten Weltkrieg in Frankreich an der Atlantikküste, doch dann trennt sie ein Fliegerangriff mit Gewalt. Sie halten einander für tot, Léon heiratet, Louise geht ihren eigenen Weg - bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser Métro wiederbegegnen. Alex Capus erzählt mit wunderbarer Leichtigkeit und großer Intensität von der Liebe in einem Jahrhundert der Kriege, von diesem Paar, das gegen alle Konventionen an seiner Liebe festhält und ein eigensinniges, manchmal unerhört komisches Doppelleben führt. Die Geschichte einer großen Liebe, gelebt gegen die ganze Welt.

Das Cover zeigt ein junges Paar Anfang des 20. Jahrhunderts, das augenscheinlich sehr glücklich ist und trifft damit den Inhalt zumindest teilweise, denn Léon und Louise verlieben sich in einander und scheinen das Yang und Ying zu sein, das ein Ganzes bildet. Doch verlieren sie sich aus den Augen, als der Krieg sie einholt.

Die Story spielt in Frankreich, und ich habe mich ein ums andere Mal gefragt, ob es nicht vielleicht sogar eine gehörige Portion Authentizität enthält. Geschrieben ist das Buch jedenfalls aus der Person des Enkels heraus auf Briefen und Erzählungen aufbauend und basierend. An der Lebensgeschichte seines Großvaters hat sich Alex Capus tatsächlich orientiert, allerdings ist die Liebesgeschichte selbst reine Erfindung, das verrät uns Wikipedia.

In die historischen Geschehnisse vor allem des 2. Weltkrieges in Frankreich lässt Alex Capus eine Liebe erblühen, die weder kitschig, abgedroschen, noch konventionell ist, sondern etwas Einzigartiges darstellt. Automatisch ist man von ihr fasziniert, von den Begebenheiten gepackt und neugierig darauf, was weiter geschieht. Interessant und merkwürdig fand ich die seltsamen Verwandlungen von Yvonne, die anscheinend imstande war, ihre Psyche von einem auf den anderen Tag vollkommen zu verändern – und das nicht nur einmal. Auch ihr Arrangement bereits in jungen Jahren mit Louise ist bemerkenswert.

Doch am meisten hat mich Louise fasziniert. Sie setzt sich bereits 1918 über sämtliche Konventionen hinweg und scheint mir sehr emanzipiert. Sie geht ihren Weg, der nie langweilig ist und nimmt die Distanz zwischen sich und Léon nicht nur in Kauf, sondern begrüßt sie sogar, kann sie ihm doch gerade dann wirklich nahe sein.

Dieses Buch in seiner einfachen Direktheit hat keinen großen Spannungsbogen und doch berührt diese wahre Liebe unser Innerstes.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen – 8/10 Punkte oder 2+ :)

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