16.01.2021

{Gelesen}: Der Aufstieg der Lorimers | Anne Melville

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Autorin: Anne Melville
Titel: Der Aufstieg der Lorimers
Reihe: Die Geschichte einer Handelsfamilie (1)
Übersetzer: Hedda und Rolf Söllner
Genre: Historisch, Familiensaga
Verlag: Aufbau Digital, [03.11.2019]
Kindle-Edition: ASIN B07ZV2NFYJ, [532 Seiten]
hier: gelesen auf dem Kindle Paperwhite
und über die Kindle-App

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Inhaltsangabe (Amazon):

Der fulminante Auftakt der großen, dramatischen Bestseller-Saga um das Schicksal der englischen Handelsfamilie Lorimer.
England zu Zeiten Queen Victorias: Das Haus Lorimer ist auf dem Gipfel seiner Macht. Das Oberhaupt John Junius Lorimer führt seine Bank ebenso wie seine Familie mit eiserner Hand. Doch hinter der Fassade lauern Geheimnisse, die deren Stand und Glanz gefährden. John Junius hochmütige Frau Georgiana sowie seine ungleichen Kinder Ralph, William und Margaret sind nur Schachfiguren im Kampf um das Überleben der Handelsdynastie. Während William sich fügt und Ralph mit den Sünden seiner Ahnen hadert, rebelliert vor allem Margaret. Leidenschaftlich kämpft sie um ihre Unabhängigkeit, für die Erfüllung ihrer Wünsche und um ihre Liebe. Sie löst sich aus dem Schatten des mächtigen, alles bestimmenden Vaters, und beginnt gegen die viktorianischen Konventionen, die Vorurteile der Familie und einer ganzen Epoche, ein Medizinstudium in London …

Meine Meinung:

Der Auftakt der Reihe um die Handelsfamilie Lorimer im Allgemeinen und Margaret Lorimer im Besonderen hat mir gut gefallen. Die Sprache ist eine etwas ältere, wie ich vermute, denn ich bin bei manchen zusammengesetzten Verben gestolpert und aus der Geschichte gepurzelt, nicht sicher, ob man so im Viktorianischen England (1:1 übersetzt) gesprochen hat oder ein Übersetzungsfehler vorliegt. Ich tendiere zu ersterem. Allerdings wurde das Verb “wiedersehen” grundsätzlich groß geschrieben. Ich nehme hier an, dass eine Autokorrektur für ein substantiviertes Verb gleich für alle diese Verben verwendet wurde. Auch das hat den Lesefluss etwas gestört.

Ansonsten hat das Buch einen leichten Spannungsbogen, der auch bis zum Ende gehalten wurde. Natürlich gibt es bei über 500 Seiten auch einige Längen, aber da mich die Geschichte und der Werdegang Margarets interessiert, konnte ich mich damit abfinden.

Sehr interessant und spannend ist der Umstand, dass es im 19. JH keineswegs normal war, dass eine alleinstehende Frau aus gutem Hause etwas anderes als Gouvernante werden konnte. Allein in London gab es die Möglichkeit, sich zur Ärztin ausbilden zu lassen. Strenge Regeln wurden den jungen Damen auferlegt, einige Praktika waren zu absolvieren, aber Margaret ist es gelungen, Ärztin zu werden. Danach jedoch auch eine Anstellung zu finden in einer Gesellschaft, in der man keine Frauen in derartigen Positionen erwartete oder wünschte, war alles andere als einfach.

Ebenso interessant war das Umgarnen, das langsame Annähern beider Geschlechter. Damals wäre niemand auf die Idee gekommen, direkt um ein Date zu bitten, zumal immer eine Anstandsdame dabei zu sein hatte. Margaret hat sich in diesem ersten Band zweimal verliebt, ihre Liebe wurde auch erwidert, und dennoch schien sie das Pech anzuziehen, denn letzten Endes war sie (wieder) auf sich allein gestellt. – Eine starke Frau, eine starke Persönlichkeit und nahezu eine Heldin ihrer Zeit.

Ich gebe eine Leseempfehlung und 08/10 Punkte.

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Bücher der Reihe:

  1. Der Aufstieg der Lorimers: Triumpf und Fall – gelesen 11.01.2021 – 08/10 Punkte
  2. Das Erbe der Lorimers: Träume und Vermächtnis
  3. Schicksalsjahre der Lorimers: Glanz und Schatten

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