19.04.2011

Kurzrezi: Das achte Astrolabium–K. Lange

Kathrin Lange
Das achte Astrolabium
Historischer Roman
rororo
TB, reiner Roman 511 Seiten,
mit Anhang
ISBN: 3499242214

Bewertung:

Klappentext:

Die tödliche Jagd nach einer Ketzerschrift
Südfrankreich im Jahre 1209: Während die Truppen des Papstes im Krieg gegen die Ketzer das Land verwüsten, erfährt die Messingschmiedin Anne von einem geheimnisvollen astronomischen Manuskript. Sie macht sich auf die Suche nach der verschollenen Schrift, die einst im Besitz ihres Vaters war. Doch das bleibt nicht ohne Folgen. Es zeigt sich nämlich, dass so mancher bereit ist, für das kostbare Dokument bis zum Äußersten zu gehen...

Einen Roman über astronomische Forschungen im 13. Jahrhundert und den Albigenserkreuzzug haben wir hier vor uns, und wir begegnen historischen Persönlichkeiten wie Samuel ben Tibbon, Simon de Montfort und Arnoud Amaury. Um diese Personen, die tatsächlich gelebt haben, webt die Autorin eine Geschichte, in der es um das allmähliche Begreifen, dass die Erde nicht Mittelpunkt des Sonnensystems ist, sondern sich um die Sonne dreht, geht. Dieses Wissen ist zur damaligen Zeit sehr gefährlich, denn auch, wenn die Inquisition noch in den Kinderschuhen steckt, so ist alles, was von der Kirchendoktrin abweicht, einfach Ketzerei und muss vernichtet werden. Zum Seelenheil aller natürlich. Stein des Anstoßes ist hier ein Buch mit einer Schrift des Aristarch, der sogar noch vor Kopernikus die Theorie des heliozentrischen Weltbilds entwickelt hat. Soweit zu den historischen Fakten.

Kathrin Lange erzählt die Geschichte von Anne, der Tochter eines Astrolabienbauers und Galien, einem gräflichen Bastard, wie beide zueinander finden, gemeinsam nach dem Buch suchen und sich nicht nur vor Mordanschlägen fürchten müssen, sondern auch mehr Grauen und Schrecken erleben, als ein Mensch ertragen sollte. Doch es herrscht Krieg, und so herrschen andere Gesetze. Ganze Städte werden dem Erdboden gleich gemacht, Menschen in Kirchen getrieben und das Gebäude dann angezündet…

Nicht alle Charaktere schienen mir nachvollziehbar, so ist und bleibt mir Chlothilde von Anfang bis Ende ein Rätsel. Auch habe ich ein wenig mehr Spannung erwartet. Eine interessante Lektüre ist dieses Buch aber auf jeden Fall. Genau das Richtige für meinen Balkonstuhl in diesen sommerlichen Tagen und 8 von 10 Punkten wert.

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