27.05.2012

Ausgehört [Rezi] Gott bewahre – John Niven

John Niven
Gott bewahre
Humor
10 Std., 38 Min. (ungekürzt)
gelesen von Gerd Köster
Download: 20,95 € oder
im Flexi-Abo: 9,95 €

Bewertung:

Inhaltsangabe (Audible):

"Da kommt Gott - tut so, als wärt ihr beschäftigt." Denn Gott ist stinksauer. Nachdem Er sich im Himmel eine einwöchige Auszeit für einen Angelurlaub gegönnt hat, kehrt Er nach etwa vierhundertfünfzig Jahren (ein Tag im Himmel entspricht 57 Erdenjahren) wieder zurück an Seinen Schreibtisch und muss mitansehen, wie die Erde in der Zwischenzeit den Bach runtergegangen ist. Umweltsünden, Kriege, moralischer Verfall, kirchliche Hassprediger, skrupellose Kommerzialisierung - die Menschen sind auf dem besten Weg, sich selbst zu zerstören. Und so bleibt Gott nichts anderes übrig, als Seinen Sohn Jesus Christus, dem es im Himmel blendend geht und der mit Jimi Hendrix Gitarre spielt und Joints raucht, wieder auf die Erde zu schicken, um Gutes zu tun und das einzig wahre Gebot SEID LIEB zu predigen.

Widerwillig landet Jesus in New York und versucht zunächst erfolglos als Sänger und Gitarrist in einer Rockband Gehör zu finden. Derweil schart er seine ersten Jünger um sich - Drogenabhängige, Gescheiterte, Obdachlose, denen er zu helfen versucht. Als seine Mission, die Massen zu erreichen, zu scheitern droht, greift er zum letzten Mittel: Er nimmt an einer Castingshow teil. Damit beginnt eine denkwürdige Odyssee quer durch Amerika.

Ich beginne mit dem Positiven:

Gerd Köster hat dieses Hörbuch wunderbare eingelesen und sich in die einzelnen Charaktere hinein gedacht. Man nimmt ihm jeden Einzelnen ab, ob nun den Schöpfer selbst, seinen Sohn oder einen x-beliebigen Darsteller seiner Version einer neuzeitlichen Heilsbringung.

Und auch die Idee, die am Rand des Abgrunds treibende Menschheit erneut durch Jesus Christus retten zu lassen, ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen.

Doch die Umsetzung! Mein lieber Herr Gesangsverein! Schlimmer geht immer, was? Dass sich eine vulgäre Sprache durch das gesamte Hörbuch zieht und bei einer Zensur ständiges Piepsen erzeugt hätte, ist die eine Sache, aber dass der Herr selbst und sein Sohn derart verunglimpft werden und nicht nur ebenfalls dieses vulgäre Aneinanderreihen von fäkalen Ausdrücken nutzen und dem Drogenkonsum frönen soll… also DAS geht nun wirklich zu weit!

Die Idee an sich finde ich gut, auch die, die ursprüngliche Gute Nachricht auf Neudeutsch in die Welt zu bringen, so dass sie von Jugendlichen verstanden wird, ist nachvollziehbar, aber muss man sich dann einer solchen Ausdrucksweise bemächtigen und den Drogenkonsum derart verherrlichen? Gab es da keine bessere Möglichkeit?

Unter dem Aspekt, dieses Hörbuch als Humor zu bezeichnen, gebe ich daher gerade mal noch 05/10 Punkte. – Das war nun echt nicht mein Ding!

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