Barbara Erskine
Die Königin des Feuers
Historische Fantasy
Heyne, 2009
TB, 862 Seiten, 9,00 €
Kindle-Edition: 8,99 €
HC: 10,95 €
ISBN: 3453406591
gelesen in der Leselotte
Bewertung:
Klappentext:
Eine geheimnisvolle Brosche führt die junge schottische Wissenschaftlerin Vivienne Rees in die Welt der keltischen Königin Cartimandua. Schon bald scheint ihr Leben unheilvoll mit dem tragischen Schicksal der Regentin verknüpft zu sein. Eine gefährliche Reise in die Vergangenheit beginnt.
Das Schottische, Irische und Keltische fasziniert mich seit langem, schon einige Bücher habe ich über Druiden, Steinkreise und keltische Riten und Kunst gelesen, dicke Bände über Schlachten und den Kampf gegen die römische Invasion verschlungen, doch bislang kein Buch gelesen, das mich mit so widersprüchlichen Gefühlen zurück lässt, wie dieses.
Es ist natürlich logisch, dass Bücher über die Bronze- und Eisenzeit viel Fiktion enthalten müssen, da es kaum Aufzeichnungen der Menschen dieser Zeiten gibt. Und selbst wenn, sind dies vielleicht Notizen eines Römers, der nicht unbedingt eingesteht, dass ein “barbarischer” Mensch Hochachtung in ihm auslöste, und es dürften keine Einzelschicksale der Kelten vermerkt sein.
In diesem Buch lässt die Autorin die Protagonisten der Neuzeit die Schicksale einiger weniger Menschen des 1. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung erneut durchleben, ohne eine unmittelbare Zeitreise durch Quantensprung oder anderer Theorien zum Auslöser zu nehmen, sondern nimmt einen Aspekt der keltischen Religion zu Hilfe: die Seelenwanderung.
Und genau dieser Aspekt ist es, der mich stört. Alle, die eine bestimmte Fibel, die Cartimandua zugeschrieben wird, berühren, werden von einem Geist der damaligen Zeit durchdrungen, erleben die Geschichte der Menschen in ihren Träumen und gehen sich sogar buchstäblich an die Gurgel.
Sicher “gibt [es] mehr zwischen Himmel und Erde…” ihr wisst schon…, und ich glaube durchaus auch an Phänomene, heilende Kräuter und die Unterstützung besonderer Orte und Szenarien bei bestimmten Handlungen, aber dies fand ich sehr unrealistisch.
Nichts desto trotz ist das Buch spannend geschrieben, und wir erfahren, wie das Leben von Cartimandua, die zur Zeit Boudiccas gelebt hat, verlaufen sein könnte, wie eine Hochkönigin versuchte, ihrem Volk Frieden und Wohlstand zu sichern und am Ende alles verlor.
Ich gebe 08/10 Punkte.