06.09.2013

Kurzrezi: Glencoe – Ch. Lyne

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Charlotte Lyne
Glencoe
Historischer Roman
Lübbe Ehrenwirth, 2010
HC, 637 Seiten, aus dem SuB
TB, 9,99 €
Kindle-Edition: 8,49 €
ISBN: 3431038190
gelesen in der Leselotte 

Bewertung: 

Umschlagstext:

Die aus Glencoe, hatte Sarah sagen hören, waren Mörder und Diebe, und ihr Tal war das Tal im Schatten, hinter dem Moor, das Nebel verhüllten.

In ihrer Heimat Glenlyon war Sarah stets eine Außenseiterin: verwaist, klein und dürr, vorwitzig, ein ungeliebter Esser mehr am Tisch ihrer Verwandten. Sandy Og, der sie als seine Frau nach Glencoe holt, bedeutet sie dagegen alles. Auch Sarah liebt ihren Mann, obwohl es ihr schwerfällt, in seinem Tal heimisch zu werden. Wie sehr man sie verachtet, wird ihr schmerzlich bewusst, als sie einen verkrüppelten Sohn zur Welt bringt und Sandy Og für King James in den Krieg zieht. In einen Krieg, in dem die Clans der Highlands einander feindlich gegenüberstehen. Bald muss Sarah sich entscheiden: Steht sie auf der Seite ihres Mannes – oder kehrt sie zurück zu ihrer Familie, zum Clan der Campbells von Glenlyon, die den neuen König unterstützt und bereit ist, für ihn über Leichen zu gehen?

Mein gebundenes Exemplar, das schon einige Zeit in meinem SuB schmort, ist wunderschön gebunden in einer Farbe, die golddurchzogenem Weinrot ähnlich ist. Auf dem Schutzumschlag, den ich zum Lesen abnehme und verwahre, fällt als erstes die Schließe ins Auge, die man benutzt, um sein Plaid festzustecken. Sie scheint aber keine besondere Bedeutung zu haben, denn sie wird nicht weiter erwähnt. Hübsch ist sie dennoch.

Charlotte Lyne hat sich bei diesem Roman mit dem Glencoe-Massaker im späten 17. JH befasst und dabei auf historische Tatsachen gestützt. Politische Hintergründe werden erläutert und die Begebenheiten noch einmal abgespult, wie sie sich zugetragen haben könnten.

Fast alle Personen sind historisch belegt. Protagonisten sind in erster Linie Sandy Og, der 2. Sohn des MacIain von Glencoe und Sarah Campbell, seine Frau. Eine ungewöhnliche Ehe, denn die Campbells und MacDonalds sind sich seit jeher nicht grün und stehlen sich gegenseitig das Vieh. Auch ihre Beziehung zueinander ist merkwürdig. Anfangs sprechen sie kaum miteinander, der Leser liest nur beständig deren gedachte Fragen. Überhaupt wird in diesem Buch sehr viel gedacht, das erinnerte mich in dieser Hinsicht negativ an “Das Lied von Eis und Feuer”. Es hat so seine Längen.

Die Person Ceana ist künstlerische Freiheit und hat mich zugegebenermaßen sehr gestört. Wenn ihr mich fragt, ist sie ganz schön verrückt und hat nur Unruhe verbreitet.

Bis auf die letzten 50 Seiten ist alles Vorgeschichte. Das eigentliche Unglück und die anschließende Flucht finden erst auf den letzten Seiten statt. – Historisch wirklich gut recherchiert, aber vom Stil her nicht so ganz meins. Mir fehlte da etwas Feuer und Spannung.

Ich gebe 07/10 Punkte.

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