Christoph Zachariae
Ödland
Der Keller (1)
Dystopie
Lucid Dreams, 16.12.2013, ca. 257 S.
Kindle-Edition: 3,99 €
(hier Rezensionsexemplar)
ASIN: B009MP439S
Bewertung:
Inhaltsangabe (Amazon):
Inhalt ÖDLAND: Die Welt, wie wir sie kannten, existiert nicht mehr. Sie ging vor vierzig Jahren unter. Aus Ressourcenknappheiten wurden Verteilungskämpfe, aus regionalen Konflikten Flächenbrände. Das Kartenhaus Zivilisation brach zusammen. Vom Land und von den Städten blieben nur Wüsten und Ruinen übrig: Das ÖDLAND.
Die Überlebenden rotteten sich zusammen und zogen sich in abgeschiedene Enklaven zurück, in versteckte Keller, alte Bergwerke, verbarrikadierte Dörfer und unzugängliche Stadtteile, versuchten nicht entdeckt zu werden und zu überleben.
Denn durch die verwüsteten Landstriche zogen bewaffnete Banden. Auf der Suche nach Essbarem griffen sie jeden an, der ihnen in die Quere kam und machten das Ödland zu einem Ort, den niemand freiwillig betrat.
Mega, ein neunzehnjähriges Mädchen, wächst in einer Enklave auf. In einem Heizungskeller unter einer verfallenen Universität. Die junge Frau hat einen Traum: Eines Tages will sie den Keller verlassen und die Welt erkunden, denn die muffige Enge lässt sie die Betonmauern hochgehen und das ewige Stillsein und Verstecken entspricht überhaupt nicht ihrem Wesen.
Dieses Buch ist der 1. Teil eines Endzeitszenarios, wie wir es aus “Mad Max” oder “Malevil” kennen; der Autor einer der “Darkside Park”-Autoren. Zusammen also eine Mischung, die sich ein Fan von Dystopien nicht entgehen lassen sollte, er sollte jedoch aus meiner Sicht bereits erwachsen sein, da bereits dieser Teil Szenen enthält, die ich Kindern und Jugendlichen nicht unbedingt empfehlen würde.
Der Schreibstil ist flüssig, detailreich und erzeugt ohne große Probleme das berühmte Kopfkino. Ich hatte von Anfang an keinerlei Probleme, die einzelnen Personen von einander zu unterscheiden, selbst die Szenenwechsel verwirrten mich nicht. Der Spannungsbogen ist kurvenreich, flacht also oft ab und gipfelt dann wieder in einzelnen Szenen, die leider oft sehr schrecklich und grauenhaft sind.
Einige Ungereimtheiten hingegen erscheinen mir unlogisch. Weshalb konnten sich die Wissenschaftler in der Keller-Enklave auf die Apokalypse vorbereiten, indem sie viele notwendige Dinge horten und in den Keller schaffen konnten, während die Menschen auf den Autobahnen quasi davon überrascht wurden und ineinander fuhren? Und warum gehen die “Keller-Menschen” nur in Schutzanzügen an die Oberfläche und warten ihre Instrumente, die Menschen, die im Ödland überlebt haben aber, rennen in abgerissenen Kleidungsfetzen umher und scheinen damit ganz gut zurecht zu kommen? Wenn Strahlung existiert, dürfte sie nicht mehr sehr stark sein – und wie haben dann die Menschen im Ödland diese 40 Jahre Strahlung überlebt?
Einige Szenen waren für meinen persönlichen Geschmack zu hart, wenn sie auch gut in die Szenerie passten – wie z.B. der Kannibalismus.
Mega selbst ist eine Person, die sich mir noch immer nicht vollständig enthüllt hat. Wie ich es verstanden habe, hat sie gleich 2x ihre Erinnerungen verloren. Das erste Mal, als sie von den Wissenschaftlern gefunden und aufgezogen wurde – da war sie ca. 6 Jahre alt – und das zweite Mal, als sie von den Moormenschen halb verhungert entdeckt wurde. Eine Bemerkung Hagens impliziert, dass Mega ca. 26 Jahre alt sein müsste, und nicht 19…
Alles in Allem ist dies eine düstere Dystopie, die anschaulich erläutert, was aus uns Menschen werden könnte, wenn jemand “den roten Knopf drückt”. Erschreckend! Und leider um die Weihnachtszeit nicht unbedingt die beste Lektüre, um sich in Weihnachtsstimmung zu bringen.
Ich gebe 06/10 Punkte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Du möchtest mir etwas zu diesem Post mitteilen?