23.07.2014

{Gelesen}: Stoner | John Williams

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John Williams
Stoner
Übersetzer: Bernhard Robben
Gegenwartsliteratur
Deutscher Taschenbuch Verlag, 2013
Platz 9 der Bestsellerliste – Woche 31/2014
HC, 352 Seiten, 19,90 €
TB, 9,90 €
auch als ungekürztes HB bei Audible erhältlich
Kindle-Edition: 15,99 €
ASIN: B00EJOGQZG
gelesen auf dem Kindle Paperwhite

Bewertung: 

Inhaltsangabe (Amazon):

>Stoner< ist einer der großen vergessenen Romane der amerikanischen Literatur. John Williams erzählt das Leben eines Mannes, der, als Sohn armer Farmer geboren, schließlich seine Leidenschaft für Literatur entdeckt und Professor wird – es ist die Geschichte eines genügsamen Lebens, das wenig Spuren hinterließ.

Ein Roman über die Freundschaft, die Ehe, ein Campus-Roman, ein Gesellschaftsroman, schließlich ein Roman über die Arbeit. Über die harte, erbarmungslose Arbeit auf den Farmen; über die Arbeit, die einem eine zerstörerische Ehe aufbürdet, über die Mühe, in einem vergifteten Haushalt mit geduldiger Einfühlung eine Tochter großzuziehen und an der Universität oft teilnahmslosen Studenten die Literatur nahebringen zu wollen.

›Stoner‹ ist kein Liebesroman, aber doch und vor allem ein Roman über die Liebe: über die Liebe zur Poesie, zur Literatur, und auch über die romantische Liebe. Es ist ein Roman darüber, was es heißt, ein Mensch zu sein.

Meine Meinung:

Dieses Buch ist schon einige Wochen auf der Bestsellerliste, und ich habe es nicht zuletzt deswegen auserkoren gelesen zu werden, weil es zumindest teilweise über die Liebe zur Poesie und Literatur schlechthin berichtet. Ein Roman, der vollkommen ohne Spannungsbogen auskommt, in dem kaum etwas Großes geschieht, weil es um ganz normale Menschen geht mit ihren kleinen und großen Macken und einer Genügsamkeit, die es heute kaum noch gibt. Langsam plätschert deren Leben dahin und hält den Leser dennoch gefangen, denn es fällt leicht, William Stoner ins Herz zu schließen, mag er auch im Alter etwas verschroben werden.

John Williams wählte die personale Erzählweise in der Vergangenheitsform und konzentrierte sich auf William Stoner. Wir erhalten zwar auch kurze Einblicke in Situationen, die nur Edith betrifft (als sie zur Beerdigung ihres Vaters nach Hause fährt) und die Psyche von zum Beispiel seiner Frau und Tochter, aber immer aus Sicht Stoners.

Williams schreibt eher einen schlichten, schnörkellosen Stil, aber dieser passt perfekt zu der dargestellten Szenerie. Etwa 65 Jahre umfasst der Roman, und er webt all die wichtigen historischen Daten wie den 1. und 2. Weltkrieg mit ein, auch wenn dies Stoner selbst nicht berührt, denn er bleibt auch währenddessen Lehrkörper an immer der gleichen Universität.

Und hat mich Shakespeare schon in den Thursday Next-Büchern berührt, so tut er es in diesem mit seinem Sonett 73 ebenso, welches der rote Faden durch dieses Buch ist.

Ein leises Buch, das dennoch stark berührt, wenn ich selbst es auch nicht überragend empfand. Ein gutes solides Buch für zwischendurch, um sich wieder an die Alltäglich- und Nichtigkeiten zu erinnern. Ich gebe 08/10 Punkte.

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