28.02.2015

{Gehört}: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry | R. Joyce

Autor: Rachel Joyce
Titel: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
Genre: Gegenwartsliteratur
Übersetzer: Maria Andreas-Hoole
Verlag: Krüger, [14.05.2012]
HC, 384 Seiten, 18,99 €
TB, 400 Seiten, 9,99 €
ISBN: 3596195365
Kindle-Edition: 9,99 €
Argon Verlag, [22.06.2012]
Spieldauer: 7 Std., 18 Min (gekürzt)
Sprecher: Heikko Deutschmann
Regulärer Preis: 10,95 €
im Premium-Abo 10,19 € oder 1 Guthaben
im Flexi-Abo: 9,95 €
hier: Audio-CD konvertiert
ISBN: 3839891671
gehört über das iPhone

Bewertung: 

Inhaltsangabe (Audible):

"Ich bin auf dem Weg. Du musst nur durchhalten. Ich werde Dich retten, Du wirst schon sehen. Ich werde laufen, und Du wirst leben." Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Queenies Hospiz. Eine Reise, die er jeden Tag neu beginnen muss. Für Queenie. Für seine Frau Maureen. Für seinen Sohn David. Für sich selbst. Und für uns alle.

Ein ganz außergewöhnliches und tief berührendes Hörbuch - über Geheimnisse, besondere Momente und zufällige Begegnungen, die uns von Grund auf verändern. Über Tapferkeit und Betrug, Liebe und Loyalität und ein ganz unscheinbares Paar Segelschuhe.

©2012 Fischer Verlag GmbH (P)2012 Argon Verlag GmbH

Meine Meinung:

Dieses Hörbuch steht schon ganz lange in meinem Fach “Hörbücher” des Bücherschranks, vielleicht sogar seit 2012, jetzt endlich habe ich es mir digitalisiert und aufs iPhone gezogen. Es war genau das Richtige zur richtigen Zeit, und ich habe länger überlegt, wie ich es bewerten sollte, denn es hat mich wirklich stark berührt.

Die Idee, spontan auf dem Weg zum Briefkasten zu beschließen, wegzugehen, ist nicht neu, auch die Idee, eine Pilgerreise von 1.000 km zu Fuß zu unternehmen nicht, aber in Kombination mit der Vorstellung vereint, durch den Fußmarsch das Leben einer krebskranken Patientin retten zu wollen, war für mich neu.

Harold Fry, seit kurzem pensioniert, erhält von einer ehemaligen Kollegin eine Art Abschiedsbrief, und weil er darauf irgendwie reagieren muss und ihm alles weniger richtig erscheint, als persönlich zu erscheinen und durch eine Begegnung an der Tankstelle auf die Idee gebracht wird, dass allein Glauben heilen könne, macht sich der Mann, der ein eher trostloses Leben führt, völlig unvorbereitet auf den Weg. Was er auf seiner Reise alles erlebt, welche Begegnungen er hat, woran er denkt, welche Erinnerungen und Erkenntnisse ihm kommen, davon erzählt dieses Buch.

Einfach und schnörkellos geschrieben, vermittelt das Buch einen guten Einblick in die Gegend von Devon nordwärts an die schottische Küste und das gastfreundliche Wesen der Engländer. Erst ganz zum Schluss werden manche Zusammenhänge der Story klar und der Leser/Hörer begreift, wie Angst und Verdrängung das Leben zur Hölle machen können. Doch damit nicht genug lässt die Autorin ihre Protagonisten einige Hürden auf der Etappe der Selbsterkenntnis nehmen und sich zum Guten verändern. Ich war so oft emotional bewegt, dass ich nicht nur ein Taschentuch brauchte.

Durch die so späte Aufdeckung der Ursache allen Übels wirkt die Geschichte an manchen Stellen etwas skurril. Und nicht immer konnte ich Harolds Handlungen oder Gedanken nachvollziehen, am Ende jedoch fügte sich jedes Puzzleteil ins Bild.

Ich gebe 09/10 Punkte.

Zum Sprecher:

Der österreichische Schauspieler Heikko Deutschmann liest sehr gefühlvoll, seine Stimme ist sehr angenehm. Ich habe nur einen Kritikpunkt: Manchmal wird er sehr, sehr leise – das stimmt zwar mit der Vorlage überein: “nur ein Hauch” –, aber da ich meine Hörbücher größtenteils auf der Autobahn höre, war ich gezwungen, die Lautstärke entsprechend nach oben zu schrauben, um überhaupt etwas zu hören, wenn er “nur einen Hauch” von sich gab…

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