Screenshot vom iPad mini
Autor: J. Jefferson Frjeon
Titel: Geheimnis in Weiß
Übersetzer: Eike Schönfeld
Verlag: Klett-Cotta, [15.10.2016}
HC, 282 Seiten, 14,95 €, ISBN: 360896102X
Kindle-Edition: 282 Seiten, 9,99 €, ASIN: B01F3AVWIU
hier: kostenlos via NetGalley.de – vielen DANK !!!
gelesen auf dem Kindle Paperwhite
Inhaltsangabe (Amazon):
An Heiligabend bleibt ein Zug im Schneetreiben in der Nähe des Dorfes Hemmersby stecken. Mehrere Passagiere suchen Zuflucht in einem verlassenen Landhaus. Die Tür ist offen, der Kamin brennt und der Tisch ist zum Tee gedeckt, doch niemand scheint da zu sein. Aufeinander angewiesen, versuchen die Reisenden das Geheimnis des leeren Hauses zu lüften – als ein Mord passiert.
Trotz heftigen Schneefalls hat eine skurrile Ansammlung von Reisenden London am Weihnachtstag pünktlich verlassen. Auf offener Strecke bleibt der Zug jedoch im Schnee stecken. Die Passagiere beschließen daraufhin nach und nach, ihr Abteil zu verlassen und sich zum nächsten Dorf durchzuschlagen. Auf dem Weg stoßen sie auf ein scheinbar verlassenes Cottage – obwohl die Tür offen steht und es hell erleuchtet ist. Doch dies ist nicht das einzige Geheimnis, das das Haus birgt und nur zu einem hohen Preis offenbart. Wenn der Schneesturm schließlich nachlässt, werden vier Personen das Weihnachtsfest nicht überlebt haben.
»Geheimnis in Weiß« ist ein von der British Library wiederentdeckter Krimiklassiker, der hier erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt.
Meine Meinung:
Diese Weihnachtsgeschichte hat mich positiv überrascht. Sie wurde bereits vor Jahrzehnten geschrieben und da jetzt erst ins Deutsche übersetzt, blieb ihr der britische Ton jener Zeit erhalten. Es hätte nicht des Nachworts bedurft, um die Parallelen zu den Kriminalromanen der Queen of Crime zu bemerken, erinnert doch sogar der Ermittler hier an den großen Ermittler Hercule Poirot dort, zumindest in der unheimlich schnellen Auffassungs- und Kombinationsgabe.
Der Autor dieses Buches hat zudem noch andere Qualitäten. Zum einen versteht er es ausgezeichnet, eine Gänsehaut langsam entstehen zu lassen und zu erhalten, der Gruselfaktor ist quasi fast von Anfang an vorhanden, und allein dadurch Spannung gegeben. Zudem schimmert immer mal wieder sein Humor durch die Zeilen und lockert das Ganze auf. Farjeon haucht seinen Figuren Leben ein, indem er jeder eine eigene Denk- und Ausdrucksweise schenkt. Das ist wirklich bemerkenswert, denn er lässt sie so kommunizieren, wie auch wir mitunter sprechen, wenn wir über unsere eigene Zunge stolpern, manche Worte nicht gleich finden oder Sätze beginnen und nicht wirklich zum Ende führen.
Auch die Story an sich hat etwas (bitte hier die Inhaltsangabe lesen), wirkt leider oft etwas unstrukturiert und lässt den Ermittler Maltby etwas sehr übernatürlich erscheinen, da er im Voraus bereits vieles zu wissen scheint, das sich erst nach und nach offenbart.
Eine schöne atmosphärisch-weihnachtliche Geschichte und das Richtige für die, die Übertreibungen mögen, sich gern etwas gruseln und als Detektiv versuchen wollen.
Von mir gibt es 08/10 Punkte.
Zitat:
Auf seinem Weg hinab in die Diele bot sich ihm eine neue Überraschung. Mr. Edward Maltby von der Königlich-Parapsychologischen Gesellschaft stand in der Tür und sah aus wie ein ehrwürdiger Schneemann, und hinter ihm stand ein zweiter, allerdings weniger ehrwürdiger.
Kapitel 4, bei 13 %
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