Autoren: Daniel Holbe, Ben Tomasson
Inhaltsangabe (Amazon):
Ein spannender Camargue-Krimi um einen ermordeten Archäologen und religiösen Fanatismus von Daniel Holbe und Ben Tomasson
Einer Tausende Jahre alten Legende zufolge soll von Les-Saintes-Maries-de-la-Mer in der Camargue aus der christliche Glaube in Europa verbreitet worden sein – was der Archäologe Philippe Clairvaux durch Ausgrabungen in der Krypta der dortigen Kirche wissenschaftlich belegen will. Doch dann wird er ermordet. Capitaine Jacques Maillard, Mordermittler bei der Polizei in Arles, übernimmt den Fall und bekommt Unterstützung von der britischen Archäologin Meredith Bedford, die die Grabungen in der Kirche mit dem Ermordeten durchführen wollte. Beide ahnen nicht, dass sie ins Visier einer geheimen Bruderschaft geraten, die Südfrankreich zum neuen Zentrum der katholischen Kirche machen will …
Meine Meinung:
Deutsche Krimi-Autoren sollte man fördern, indem man ihre Bücher liest und anschließend seine Meinung kund tut. Denn auch unser Land bietet großartige Schriftsteller, die Spannung zu erzeugen und ihre Leser in eine andere Welt zu entführen wissen.
Daniel Holbe fungierte schon als “Co-Autor” von Andreas Franz, einem Regionalkrimi-Autor. Doch in dem vorliegenden Buch geht es mal nicht um dessen Figuren, sondern den französischen Mordermittler Capitaine Jacques Maillard, den wir möglicherweise in weiteren Bänden antreffen werden, denn er bietet noch eine ganze Menge Potential. Und ich würde die Bücher sehr gern lesen!
Der Roman hat alles, was ich mir gewünscht habe: eine archäologische Ausgrabung, eine Verschwörung, Spannung, mehrere Tote, aber ohne zu brutal zu werden und die Möglichkeit für uns Leser, als Detektiv mit von der Partie zu sein. Dazu noch eine ganze Menge Lokalkolorit der Camargue, was diesen Teil Frankreichs lukrativ werden lässt, und einiges an biblischem Wissen und solchem, das gern zu den biblischen Überlieferungen gehören möchte.
Die Figuren sind sehr gut dargestellt. Mit Meredith und Jacques habe ich mich rasch angefreundet, und Merediths alten Mentor fand ich auf Anhieb sympathisch. Auch am Schreibstil habe ich nichts zu bemängeln; ich bin der französischen Sprache zwar nicht mächtig, aber mit meinen spärlichen Brocken kam ich hier gut zurecht, und die Landschaft sah ich praktisch plastisch vor meinem inneren Auge. Richtig gutes Kopfkino!
Ein Punkt an der Verschwörung erscheint mir zwar persönlich etwas weit hergeholt, vor allem weil in der heutigen Welt global gesehen nicht mehr der christliche Glaube für Fanatismus sorgt, selbst wenn es um Abspaltungen geht. Aber das hat meiner Freude am Lesen nicht geschadet.
Das Buch macht Spaß; ein Ereignis jagt das andere, an Spannung fehlt es nicht, und dann kommt noch ein fulminanter Showdown! Alle Achtung. Ich bin beeindruckt und gebe 09/10 Punkte.
Zitat:
Keine Zeit ist besinnlicher als die eines erwachenden Tages. Am Horizont erkämpfte sich ein roter, dunstiger Streifen seinen Platz, und in wenig mehr als einer halben Stunde würde die Sonne aufgehen.
Prolog, Erste Sätze
--> Daniel Holbe hat die Figuren vom früh verstorbenen Autor Andreas Franz weiterleben lassen und seine Frankfurt-Krimis fortgeführt. Einige wurden Bestseller.
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