Autor: William Boyd
Inhaltsangabe (Amazon):
Was geschieht, wenn sich alles, was man über seine Mutter zu wissen glaubte, plötzlich als Trugbild erweist? In dem langen heißen Sommer 1976 erfährt Ruth Gilmartin die ganze Wahrheit über ihre Mutter Sally: Dass sie Eva Delektorskaja heißt. Dass sie eine russische Emigrantin ist. Dass sie im Krieg als Spionin gearbeitet hat. Und dass ihr Leben bedroht ist. Ans Telefon geht sie nur nach vereinbartem Klingelsignal und das Haus verlässt sie im Rollstuhl, obwohl sie laufen kann. Wie gut können wir einen Menschen kennen? Diese zutiefst beunruhigende Frage stellt William Boyd in seinem atemberaubenden Spionagebestseller: Ruhelos.
Meine Meinung:
Für mich war dieses Buch eher eine Art Familiensaga, wenn auch in einem Band, denn ein Spionagethriller. Geschrieben als Ruth Gilmartin in der Ich-Form und in der dritten Person während der Erzählung der Eva Delektorskaja besticht es besonders durch seine Detailliertheit. Jede Szene ist so gut dargestellt, dass der Leser unmittelbar am Geschehen teilnimmt, auch wenn er sich nicht immer in die Protagonistinnen hineinversetzen kann (mir ging es zumindest so).
Während Ruth als alleinerziehende Mutter eines 5jährigen geistig schon sehr weit entwickelten Sohnes persönliche Englischstunden für jeweils einen erwachsenen Schüler gibt, obwohl sie eigentlich an ihrer Doktorarbeit schreiben sollte, erkennt ihre alleinlebende Mutter eines Tages, dass es an der Zeit sei, ihrer Tochter die Wahrheit über sich mitzuteilen, über ihr Leben während des Krieges. Und so konfrontiert sie diese mit Teilen ihrer Lebensgeschichte, die sie ihr in Form von Heftern zukommen lässt.
Anfangs kann es Ruth kaum glauben und meint, bei ihrer Mutter würde langsam Demenz einsetzen, gepaart mit Ängsten wie Verfolgungswahn. Sie wundert sich über Andeutungen, über so manche Handlungsweise und beginnt sich Sorgen um sie zu machen. Wir Leser erfahren auch nur langsam, was geschah und zu der vorliegenden Situation geführt hat. Und somit zieht sich die Story bis etwa zur Mitte hin.
Für mich wurde es sogar erst gegen Ende wirklich spannend, als Dinge zu Tage kamen, die ich nicht vermutet hätte.
Fazit: Ein gut zu lesendes Buch, aber um mich wirklich vom Hocker zu hauen blieb der Spannungsbogen merkwürdig flach. Ich gebe somit 07/10 Punkte.
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