Nach der abenteuerlichen Anfahrt, einer Nacht in einem englischen Hotel und einer in einem B&B in Inverness hatten wir unser Zelt in Dingwall aufgeschlagen, einem Campingplatz – sauber und mit sehr guten sanitären Anlagen –, welcher auch Zelten Zutritt gewährt. 4 Tage und Nächte wollten wir bleiben, in dieser Zeit 2 größere Wanderungen auf jeweils einen Munro machen und anschließend noch eine Nacht in einem B&B verbringen, ehe wir uns mit unseren Krefelder Freunden in Boat of Garten ein Ferienhäuschen teilten.
So langsam bekamen wir den Eindruck, dass es jemanden geben muss, der uns ganz entschieden nicht mag, denn kaum auf dem Campingplatz eingerichtet, richtete sich ebenso ein Unwettergebiet quasi genau über uns ein und blieb für 4 Tage. Ganz und gar nicht lustig war, dass es richtig pladderte und nicht so schön leise aufs Zeltdach tröpfelte, so dass man in den Schlaf gelullt wurde. Hatte man abends ein Bierchen getrunken, durfte man im Regen nachts aus dem Schlafsack krabbeln, zum Toilettenhaus eilen und im Regen den Code eintippen, um eintreten zu können. Es wurde auch schnell ziemlich kühl, so dass wir nicht lange draußen sitzen konnten, wenn mal kurz die Sonne durch kam.
In dieser Zeit lernten wir einen Motorradfahrer vom Niederrhein kennen, dem der Laird noch einige Routen schmackhaft machen konnte und mit dem wir unser Ale teilten.
Der Tag der ersten geplanten Wanderung war jener, als es morgens nicht ganz so kräftig regnete. Nach einem schnellen Frühstück machten wir uns auf den Weg. Die Anfahrt bis zum Startpunkt dauerte knapp 2 Stunden. Als wir auf dem Parkplatz ankamen und uns unsere Regenkleidung überzogen, weil es nie ganz aufhörte zu regnen und wir während der mehrstündigen Wanderung nicht völlig durchnässte Kleidung haben wollten, flog eine riesige Wolke von Midgies (hab ich das jetzt richtig geschrieben? – Anmerkung: Gemeint sind die schottischen Mücken) auf uns zu und begann uns zu attackieren. Also machten wir, dass wir durch das Gatter kamen, das den Startpunkt markierte.
Der Laird vorneweg entriegelte das Ganze, und weil das Gatter wohl umzuschwingen drohte, packte er es mit der linken Hand fest…. Aaaaauuuuutsch!!! – und voll in den Stacheldraht Tja, weil der gute Laird nun blutete wie ein abgestochenes Schwein, gingen wir zum Auto zurück, verarzteten ihn und fuhren kurzerhand wieder zurück.
Das war also unsere erste Wanderung… kurz und schmerzlos
Wir fuhren stattdessen nach Inverness, der Laird checkte seine Emails (ich blieb standhaft, übrigens den ganzen Urlaub über und habe keinen Computer berührt) und wir kauften ein bisschen was ein, u.a. auch ein Double Oven Glove, allerdings nicht mit Union Jack, sondern mit blau-grünem Tartan.
Ob es nun an diesem Tag oder einem anderen war – jedenfalls habe ich einen Geheimtipp für euch, wenn ihr auf leckere Suppen steht und in Inverness seid.
Hier in der Churchstreet in einem Antiquariat (nebenbei dem schönsten, das ich je besucht habe – weiter unten folgt noch ein Foto von der Balustrade aus) gibt es ein Café, in welchem ab 12.00 Uhr mittags Suppen serviert werden. Und die Soups of the Day scheinen täglich zu wechseln, denn ich habe einmal eine Kartoffelsuppe mit Koriander und einmal eine Erbsensuppe mit Schinken gegessen. Beide Suppen waren äußerst lecker, wurden wahlweise mit weißem oder braunem Brot serviert und kosteten nur 3 £. Dazu immer ein Kännchen English Breakfast Tea mit Milch und Zucker… und ich fühle mich wie im siebten Himmel
Das ist also das Antiquariat (zumindest die eine Seite). Geht man diese Wendeltreppe hier vorn rechts nach oben, gelangt man zum besagten Café. Es gibt hier auch alte Drucke und Karten, aber nicht so richtig das, was so zu den anderen schottischen Dingen an unsere Wände passen würde (oder schrecklich teuer). Letztes Jahr hatte ich hier 2 Bücher der Narnia-Reihe im Original entdeckt. Wäre die Reihe vollständig gewesen, hätte ich sie gekauft…
… to be continued …
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