Es ist erstaunlich, wie die Wahrnehmung geschärft wird, wenn man gerade ein super Hörbuch gehört an, woran man nichts auszusetzen hatte und dann nicht nur Autor und Genre, sondern auch Sprecher wechselt.
Die Überschrift meiner Notiz könnte auch lauten: “Wie schreibe ich, wenn ich meinen Leser/Hörer langweilen und nerven möchte?” – Die Antwort lautet:
Unterbreche den Plot ständig durch Beschreibungen, Erklärungen und Erinnerungsfetzen des Protagonisten von Gegenständen und Ähnlichem, was zunächst und eventuell sogar überhaupt nie etwas mit dem eigentlichen Geschehen zu tun hat.
Beispielsweise steht der Protagonist kurz davor, das erste Mal dem Stalker gegenüber zu stehen, den er “analysieren” soll. Da zieht der Autor die Situation doch tatsächlich in die Länge, indem er das Mobiliar im Besprechungsraum beschreibt, lang und breit erklärt, wie der Schreibtisch aussieht (mit einer Geschichte daran... – ich gebe zu, ich habe nicht mehr zugehört. Würde ich lesen, würde ich blättern und an einer späteren Stelle versuchen, den Plot vielleicht sogar ohne wesentliche Unterbrechung wieder zu finden, nämlich wenn er ihm tatsächlich gegenüber sitzt!)
Da ich allem eine zweite Chance einräume und nicht gleich abbrechen will, höre ich morgen auf der Fahrt zur und von der Arbeit weiter. Wenn sich der Autor dann eingekriegt hat und ich mich an den Sprecher gewöhnt habe, schaffe ich auch noch den Rest von insgesamt gut 6 Stunden...
(Die Rede ist von “Hinterhältig” – Roderick Anscombe)
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