Inhaltsangabe (Amazon):
Nichts Gutes passiert nach Mitternacht …
Nacht in einem Haus in Washington, D.C. Das Telefon klingelt. Als Sarah Fontaine kurz darauf das Gespräch beendet, ist ihre Welt eine andere: Man hat ihr gerade mitgeteilt, dass ihr Mann Geoffrey bei einem Hotelbrand ums Leben gekommen ist. In Berlin. Dabei sollte er doch auf Geschäftsreise in London sein! Zusammen mit dem Botschaftsmitarbeiter Nick O`Hara macht Sarah sich vor Ort auf die Suche nach Antworten. Was sie findet ist ein perfider Racheplan ...
Meine Meinung:
Überraschung, vorhersehbar, flache Charaktere
Bevor ich näher auf das Buch eingehe, möchte ich bemerken, dass dies zwar eine Neuauflage, aber keine Neuerscheinung ist. Das Buch ist lt. Krimicouch im Original 2001 und in deutscher Ausgabe erstmals 2007 erschienen und spielt im Jahre 1990, was die Erwähnung der Mauer in Berlin auch erklärt. Das war eine Überraschung.
Was mir bei der Betrachtung des Covers als erstes aufgefallen ist, ist dass die Taschenuhr ungefähr 21 Minuten vor 21 oder 9 Uhr anzeigt. Nun kann jede Uhrzeit auch eine Zeit nach Mitternacht (siehe Titel) anzeigen (nach dem Motto: Nach Mitternacht ist auch vor Mitternacht), aber für gewöhnlich würde man dann nur mit Minuten nach Mitternacht rechnen. Ich war also mächtig auf dieses Buch gespannt, zumal es wieder einmal nichts mit Rizzoli und Isles zu tun hat. Leider bin ich nicht dahinter gekommen, warum diese Uhrzeit auf dem Cover angezeigt wird. Sie scheint nicht wirklich etwas mit dem Inhalt zu tun zu haben.
Dies ist eine Mischung aus Spionagethriller, allerdings mit sehr geringem Spannungslevel, und einer sich entwickelnden Liebesgeschichte zwischen Sarah und Nick, wobei selbst diese beiden Charaktere seltsam flach bleiben und vorhersehbar agieren. Sie, die trauernde Witwe, die nach und nach die Tragweite des Berufs ihres Mannes und seiner falschen Identität erfährt und Nick, der an jedem und allem zweifelt, aber ein Beschützertyp ist, finden zueinander, werden noch fast zu Top-Agenten, und hätten doch beinahe nicht überlebt.
Wenn man wie ich schon einige Bücher von Tess Gerritsen gelesen hat, wundert man sich doch über den etwas ungelenken Schreibstil. Vielleicht hätte sie dem Buch 200 Seiten mehr geben sollen. Dann wäre vielleicht das Verlieben einer immer noch den vermissten Ehemann suchenden Frau in ihren Beschützer plausibler gewesen. Vor allem, weil sie zeitweise an ihm zweifelt. Dennoch hat es mir recht gut gefallen. Es war eine nette Lektüre für zwischendurch.
Und da bin ich wieder beim Dilemma der Bewertung. Gerade habe ich noch den zweiten Band der Honigtot-Saga mit 6,6/10 Punkten bewertet und möchte dieses Buch hier auch nicht darunter ansiedeln, allerdings reicht es eben auch nicht an die normale Latte ihrer Bücher heran, so dass ich auch hier wieder 07/10, eher aber 6,6/10 Punkte gebe.
Zitat:
Es war schon nach Mitternacht, als das Telefon klingelte.
Durch den schweren Vorhang des Schlafs hörte Sarah es läuten.
1. Kapitel, Beginn, bei 2 %
Bücher von Tess Gerritsen:
Rizzoli & Isles-Reihe:
1. Die Chirurgin – beendet 21.09.2007 – 11/10 Punkte
2. Der Meister – beendet 2007 – 11/10 Punkte
3. Todsünde – gelesen, aber nichts notiert
4. Schwesternmord – gelesen – 11/10 Punkte
5. Scheintot – beendet 26.07.2007 – 11/10 Punkte
6. Blutmale – beendet August 2008 – 10/10 Punkte
7. Grabkammer – beendet 22.06.2009 – 10/10 Punkte
8. Totengrund – beendet 28.11.2010 – 09/10 Punkte
9. Grabesstille – beendet 10.06.2013 – 09/10 Punkte
10. Abendruh – beendet 15.01.2014 – 08/10 Punkte
11. Der Schneeleopard – rezensiert 11.05.2015 – 10/10 Punkte
- Leichenraub – rezensiert 15.01.2009 – 10/10 Punkte
- Totenlied – beendet 29.07.2016 – 11/10 Punkte
- Der Anruf kam nach Mitternacht – beendet 06.08.2017 – 07/10 Punkte
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