Bildquelle: bearbeitete Screenshots © Sunsy (ER)
Autorin: Hanni Münzer
Titel: Marlene
Reihe: Honigtot-Saga (2)
Genre: Historischer Roman
Verlag: Piper ebooks/HörbucHHamburg HHV (Audible)
ASIN: B01860TROK [01.09.2016], 541 Seiten
ASIN: B01KMKF9PS [01.09.2016], 14 Std., 37 Minuten, ungekürzt
Sprecherin: Anne Moll
Whispersync for Voice verfügbar – und hier genutzt
Inhaltsangabe (Amazon):
München 1944: Erschüttert steht Marlene vor dem ausgebombten Haus am Prinzregentenplatz. Ihre Freundin Deborah und deren kleinen Bruder Wolfgang wähnt sie tot. Doch das kann ihre Entschlossenheit zum Widerstand nicht brechen. Todesmutig stürzt sie sich in den unheilvollen Strudel des Krieges, immer wieder riskiert sie ihr Leben und wird zu einer der meistgejagten Frauen im Deutschen Reich. Sie schließt ungewöhnliche Freundschaften und lernt einen ganz besonderen Mann kennen. Einen Mann, dem das eigene Leben nichts gilt, der aber alles für die Kinder tut, die er unter seinen Schutz gestellt hat. Bald sieht sich Marlene vor der größten Entscheidung ihres Lebens: Sie erhält die Chance, den Verlauf des Krieges zu ändern, vielleicht Millionen Menschen zu retten. Doch dafür müsste der Mann, den sie liebt, sterben ...
Meine Meinung:
aufrüttelnd, nachdenklich stimmend, von allem ein bisschen zu viel
Entgegen vieler kritischer Stimmen hat mir persönlich der 2. Band der Reihe besser gefallen als Honigtot. Beide Bücher habe ich in eBook- als auch Hörbuch-Format gekauft und mehr oder weniger abwechselnd gelesen und gehört. Während mir Anne Moll im ersten Band mit dem Bayrischen Gewusel der Magd Ottilie ziemlich auf den Geist ging, hat sie mir als Sprecherin beim ersten Band der Korittki-Reihe von Eva Almstädt richtig gut gefallen, so dass ich ihr auch mit dem zweiten Band der Honigtot-Saga noch eine Chance gab.
Der Blick auf eine “Marlene” wie sie leibt und lebt, erhält der Leser mit der Covergestaltung. Genauso und nicht anders habe ich mir eine Marlene vorgestellt. Allerdings spielt das Geschehen größtenteils während des zweite Weltkriegs, und wenn man bedenkt, dass Marlene und ihre Freundinnen nicht gerade wenig durchzumachen hatten und sogar oft fast ohne Kleidung dastanden, passt das Cover denn doch nicht so wirklich…
Durch den ersten Band vorgewarnt wusste ich nun, dass es um die Judenverfolgung geht, deutsche, uns leider immer anhaftende, Geschichte in erster Linie. Und wenn dies auch ein Roman ist und die meisten Charaktere erfunden, so führt uns die Autorin doch zu nicht wenigen Gräueltaten und lässt ihre Heldin Marlene alle Unwägbarkeiten fast unbeschadet überstehen. Nicht nur das KZ überlebt sie, nein, sie scheint sogar die Zwangsprostitution fast einfach so wegzustecken, zwar ständig in der Krankenstation mit etlichen Verletzungen ist sie schnell wieder auf den Beinen und macht weiter. Sie kämpft bis ins hohe Alter für die Rechte der Frauen, für Frieden und Gerechtigkeit. Na wenn das kein Übermensch ist, als Jüdin!
Dazwischen natürlich dreht Hanni Münzer das Rad der Fortuna, des Schicksals oder auch des Ka und lässt Marlene sich just in den Mann verlieben, der… aber nein, ich verrate euch das natürlich nicht, das müsst ihr schon selbst herausfinden, wenn ihr mögt. Allerdings hat sie für mein Empfinden überall ein bisschen zu dick aufgetragen. Zu viel Brutalität, zu große Gefühle, zu viele merkwürdige Verwicklungen, so dass es unglaubhaft wirkt. Und das sollte es eigentlich nicht, denn die deutsche Geschichte sollte sich nicht wiederholen! Ich habe bisher keinen Krieg erlebt und möchte dies wenn möglich auch nicht. Das Einsetzen für den Frieden ist also eine unbedingt gute Sache!
Der Schreibstil erinnert trotz der Dialoge doch arg an ein Geschichtsbuch. Es fehlt das gewisse Etwas. Nennen wir es Pep. Zwar ist das Buch nicht langweilig, aber so richtig spannend dann auch wieder nicht, denn allein durch den Einstieg wissen wir bereits, wie das Buch enden wird, wenn auch eine gewisse Wendung erst am Ende zu einem eher unglaubhaften Happy End führt.
Und was mir eindeutig gefehlt hat, ist ein Abkürzungsverzeichnis. Ich habe im iNet nachgeschlagen, was z.B. ein Kapo ist – ich hätte es in diesem Zusammenhang nicht gewusst.
Da mir das zweite Buch besser als das erste gefallen hat, und ich für das erste 06/10 Punkte gegeben habe, gebe ich hier sieben. Aber so richtig glücklich bin ich damit auch nicht. Es sind eher 6,6/10 Punkte.
Zitat:
Marlene fuhr auf. Vor ihrem Schreibtisch stand Oliwia mit der Tagespostmappe. Sie hatte sie nicht hereinkommen hören, obwohl der alte Holzfußboden knarzte wie ein verwundeter Baum.
Kapitel 1, bei 1 %
Bücher der Reihe:
1. Honigtot – gelesen und gehört am 10.02.2017 – 06/10 Punkte
2. Marlene – beendet 03.08.2017 – 07/10 Punkte
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