12.10.2005
Wolfgang Hohlbein in Bremen
Als ich von dieser Neuigkeit erfuhr, war klar, dass ich alle Hebel in Bewegung setzen musste, um dorthin zu gelangen. Wenn ich schon verpasst hatte, Diana Gabaldon in natura zu begegnen, so sollte es mir doch zumindest bei einem anderen meiner Lieblingsautoren gelingen. Gut, Bremen ist nicht gerade um die Ecke und der Termin mitten in der Woche, aber es war möglich. Außerdem ließ sich diese Fahrt noch mit einem anderen lockenden Schmankerl verbinden - ich konnte "Cait" aus dem Buchcouch-Forum persönlich kennenlernen. Ich hatte lange überlegt, welches Buch ich wohl zum Signieren mitnehmen sollte und mich für Das Druidentor entschieden, aber in meiner Mittagspause machte ich dann noch einen Schlenker in die Buchhandlung und kaufte kurz entschlossen ein Buch, das ich noch nicht kannte und somit zusammen mit Wolfgang Hohlbeins Unterschrift zu einer neuen zukünftigen Erinnerung werden kann, ohne bereits bestehende eines anderen Buches durcheinander zu bringen. Anubis hat zwar bei Amazon bisher nur schlechte Kritiken bekommen, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, und ich freue mich schon darauf, dieses Buch zu verschlingen.Es war warm, ein sonniger, goldener Herbsttag, und mein kleiner Polo raste ohne Umwege Cait entgegen. - Wir erkannten uns auf Anhieb, fielen uns in die Arme und brannten darauf, Wolfgang Hohlbein zu sehen. Und dieser stand völlig locker am Eingang zum Kino 10. Genauso hatte ich ihn mir vorgestellt: in schwarzem Anzug, eher dünn und die Haare zu einem Zopf im Nacken zusammen gerafft, die große Brille auf der Nase. Irgendwie brauchte ich noch nicht einmal Mut zu fassen, er wirkte so natürlich, wie der freundliche Nachbar von nebenan - ich reichte ihm die Hand und fühlte einen warmen, festen Händedruck. Mann, war ich euphorisch!Und dann begann die Lesung. Wir wussten ja bereits, dass er aus der "Chronik der Unsterblichen" lesen würde, eine Reihe, die ich bislang nicht zu sammeln begonnen hatte, allein weil es hier um Vampire geht. Allerdings gibt es bis jetzt schon 8 Bücher und da die beiden Männer noch immer auf der Suche nach ihrer Herkunft sind, wird es auch noch mindestens eine Fortsetzung geben. Bei der Lesung erfuhren wir, dass es keineswegs eine alltägliche Vampirgeschichte ist und auch etwas über die Entstehungsgeschichte, hörten ein Kapitel aus dem Buch, das eine Menge an Möglichkeiten der Fortsetzung bot, und ich staunte einmal mehr über das Genie, welches bereits über 160 Bücher geschrieben und noch immer nicht müde zu sein scheint, neue, fantastische Abenteuer zu erfinden. Sofort war man mitgerissen, sah den Ort des Geschehens plastisch vor sich, ja konnte sogar naserümpfend riechen, wie es an diesem Ort gestunken haben muss... Die anschließende "Fragestunde" wurde ausgiebig genutzt. Mich persönlich störte ein wenig, dass unglaublich viele Fragen zu Hörbüchern gestellt wurden, etwas, das ich nicht verstehen kann. Ich ziehe das geschriebene Buch dem Film mit nur sehr wenigen Ausnahmen vor und würde Hörbücher nur dann in Erwägung ziehen, wenn ich plötzlich meine Augen nicht nutzen könnte. Aber auch da scheiden sich die Geister. Wolfgang Hohlbein beantwortete jede Frage sehr ausgiebig, machte auch hin und wieder ein Scherzchen und überraschte mich kein bisschen als er Dean Koontz und Steven King zu seinen Favoriten zählte. Er selbst findet sein Buch "Hagen von Tronje" am besten (kenne ich noch gar nicht), während die Leserschaft "Das Druidentor" zum Favoriten gekürt hätte. Das Schreiben ist sein Hobby, und Wolfgang Hohlbein ist einer der wenigen Autoren, die allein vom Schreiben leben können. Seine Frau Heike hat oft gute Ideen, die in das Reich der Märchen zählen und viel Humor, der ihm seiner Meinung nach abgeht - und indem ihm seine Frau von ihren Ideen erzählt, entstehen die Gemeinschaftswerke wie z.B. "Märchenmond", der jetzt auch im asiatischen Raum großen Absatz findet.Nach einer Stunde im gut besuchten Irish Pub bei Gingerale, in der Cait und ich unsere Bekanntschaft vertieften und uns dann umarmend verabschieden mussten, machte ich mich auf den 175 km-Heimweg. Müde und geschafft, aber glücklich und voller Freude und Enthusiasmus schlief ich ein, sowie mein Kopf das Kopfkissen berührte...Das war ein Erlebnis!erstellt von Sunsy, 12.10.2005
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