…war ein abenteuerlicher. Wie geplant haben wir am 22. Mai mit Zelt und allem Pipa Po meine winkende SchwieMu vor dem Haus zurück gelassen und sind in die Highlands aufgebrochen. Planmäßig in Dover angelangt, machten wir uns auf den Weg nach Ford Augustus, das sind fast genau 1.000 km. Doch schon nach kurzer Zeit und einbrechender Dunkelheit erhellte nicht nur eine Lampe am Armaturenbrett selbige, sondern auch die Bremsleuchten.
Merke: Ein Urlaubs-Check im Autohaus schützt vor aufkommenden Problemen trotzdem nicht.
Somit kam der Laird schon nach ganz kurzer Zeit dazu, sein Englisch zu gebrauchen (ich brauchte noch einige Zeit länger, um mich zu trauen), und mit Hilfe von zwei Schotten in England :!: wurde der Schalter unter dem Bremspedal provisorisch festgeklemmt, denn Freitag Abend weit nach Feierabend hat man keine Chance irgendwo jemanden aufzugabeln, der noch Autos repariert…
Und so kamen wir bereits am ersten Urlaubstag zu unvorhergesehenen Kosten, denn wir blieben eine Nacht im Holiday-In bei Petersborough. – Das Auto wurde dann später in Inverness fachmännisch bei VW repariert.
Wenn der Urlaub dermaßen daneben anfängt, kann es ja nur noch besser werden, sagten wir uns und machten uns am Samstag Morgen nach einem reichlichen Frühstück (ich habe gleich mal bei den Spiegeleiern und den gegrillten Tomaten zugeschlagen, von den Würstchen und dem fetten Speck hab ich aber Abstand genommen) auf nach Ford Augustus. Das erste Mal mit Navi und ohne Ausdruck vom ADAC, den dat Sunsy immer auf den Knien balanciert hatte und ständig neue Berechnungen anstellen musste. Mit Navi fährt es sich doch eindeutig entspannter. Nur hat unsere Lucy entweder nicht gewusst, dass die M6 Toll fertig gestellt ist oder aber sie meinte, die 15 km weniger würden sich für uns auszahlen und hat uns eine völlig andere Strecke in die Highlands geschickt als sonst.
Tja nu, also mir hat das nichts ausgemacht. Der Laird fährt so toll, dass dem Sunsy automatisch immer die Augen zufallen. Und nach kurzer Zeit war ich eh im Traumland, vor allem, da Lucy mir die Arbeit abnahm ;) – Anfangs empfand der Laird die Strecke auch als sehr schön und angenehm zu fahren (ich glaube, es ging die A1 hoch), aber dann schickte uns Lucy über die A66, und die ist größtenteils 1spurig, und wir tuckerten mehreren Lkw’s hinterher…
Jedenfalls brauchten wir mehr Zeit als gewöhnlich und kamen gegen 20.00 Uhr in Ford Augustus an und hatten nur noch den Wunsch, das Zelt aufzubauen, in den Ort zu gehen, etwas zu essen, vielleicht ein Ale im Pub zu trinken, eine heiße Dusche zu nehmen und im Schlafsack zu verschwinden.
Seltsam war allerdings, dass auf “unserem” Campingplatz keine Zelte standen… Und als dann die Dame am Empfang auch bedauernd meinte, sie nähmen keine Zelte mehr, sondern nur noch Caravan und Wohnwagen, kriegten wir unseren zweiten Schreck. Seit Jahren campen wir auf diesem Campsite, da sind wir natürlich nicht auf die Idee gekommen, im Internet mal nachzuforschen, ob Zelte denn noch genehm sind. – Aber es gäbe da noch einen neuen Campingplatz in FA, wo auch Zelte willkommen seien…
OK, sind wir also dorthin gefahren und haben uns angesehen, was der Ort da zu bieten hat und haben festgestellt, dass der Platz an sich zwar fertig und auch eben ist, aber die sanitären Anlagen noch nicht erbaut wurden, sondern stattdessen eine Art Dixiklo aufgestellt war 8O
Ganz ehrlich, ich gehe so schon nicht gern in Bahnhöfen, Pups oder sogar Gaststätten auf das Örtchen, Dixiklos im Urlaub… nein Danke!
Haben wir uns also auf den Weg gemacht, für die Nacht ein B&B zu finden, um einen Zeltplatz wollten wir uns dann am nächsten Tag kümmern. Dumm nur, dass in England am darauffolgenden Montag Bankholiday war, was bedeutet, dass die Engländer 3 Tage am Stück frei hatten und anscheinend kollektiv beschlossen zu haben schienen, in Schottland Urlaub zu machen. Klasse. An jedem B&B, an dem wir auf der langen Strecke bis Inverness vorbei kamen, hing das “no vacancies”-Schild im Fenster.
Erst nach langer fast schon verzweifelter Suche haben wir gegen 21.30 Uhr noch ein Dachzimmerchen mit Dusche auf dem Flur bekommen. Egal. Auch, dass es mehr kostete, als wir investieren wollten… egal. Hauptsache, wir hatten erst mal ein Dach über dem Kopf und ein Bett darunter. Es war aber gemütlich, wir haben gut geschlafen und auch das Frühstück (wahlweise wieder mit Gebratenem oder continental) war lecker.
Am Sonntag haben wir uns dann auf die Suche nach einem Zeltplatz gemacht und sind in Dingwall fündig geworden. Nicht, dass ihr jetzt denkt, es gäbe gar keine Campingplätze für Zelte mehr, aber wir sind schon etwas verwöhnt und stellen ein paar Ansprüche. Zum Beispiel an die sanitären Anlagen. In Dingwall haben wir also unser neues größeres Zelt aufgebaut und sind für 4 Nächte dort geblieben. In dieser Zeit hat es – wen wundert es jetzt noch? – auch die meiste Zeit geregnet…
Ein paar Fotos von Dingwall
hier gehts zum Campingplatz
Was während der 4 Tage in Dingwall geschah und was danach erzähle ich euch später
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Du möchtest mir etwas zu diesem Post mitteilen?