Autor: Edmund Crispin
Inhaltsangabe (Amazon):
Ein Spielzeugladen löst sich in Luft auf.
England im Herbst 1938. Um seine Schreibblockade zu lösen, begibt sich der Lyriker Richard Cardogan nach Oxford. Kaum in der Universitätsstadt angekommen, ist ihm die exakte Adresse seiner Unterkunft entfallen. So stolpert er prompt in einen Spielzeugladen und darin über die Leiche einer Frau. Bevor er auch nur einen klaren Gedanken fassen kann, trifft ihn ein Schlag auf den Hinterkopf und er findet sich am folgenden Tag auf dem Boden des Lagerraums wieder. Dort muss er feststellen, dass die Leiche spurlos verschwunden ist und der Laden sich obendrein unerklärlicherweise in ein Lebensmittelgeschäft verwandelt hat. Die Polizei hält ihn für einen Spinner und so kann ihm nur noch sein alter Freund, Oxford-Professor Gervase Fen, helfen …
„Der wandernde Spielzeugladen“ ist Edmunds Crispins berühmtester Roman um den exzentrischen Amateurdetektiv Gervase Fen.
Meine Meinung:
So ein Oxford-Krimi ist schon etwas Besonderes. Wer schon einmal eine TV-Folge “Lewis” gesehen hat und mit der etwas hochgestochenen Ausdrucksweise von DS James Hathaway klarkommt, ebenso wie mit etlichen Zitaten aus so einigen literarischen Werken wie bspw. Shakespeare, dem wird diese Reihe sicherlich gut gefallen, denn dies scheinen die Oxford-Krimis gemein zu haben. Oxford ist eine Universitätsstadt und hat so ihre Besonderheiten, die anscheinend nirgends sonst zu finden sind.
In diesem Krimi haben wir Herbst 1938, niemand hat ein Handy oder gar Smartphone. Wenn man jemanden telefonisch erreichen möchte, dann geht man entweder zu einer Telefonzelle oder hat vielleicht selbst einen solchen Apparat. Studenten und Professoren sind mitunter etwas exzentrisch, bevorzugen eine etwas umständliche, altertümliche Ausdrucksweise und “leben” in der Literatur und in Kneipen.
Mich hat zum einen das Cover angesprochen – so wundervoll romantisch verschnörkelt – und der Titel, denn ich stellte mir tatsächlich einen wandernden Spielzeugladen vor, der mal hier, mal dort zu finden ist, und da es sich obendrein auch noch um einen Krimi handelt, juckte es mir in den Fingern, ihn zu lesen.
Humorvoll geschrieben, leider mit einigen Fehlern in der Orthographie, ist er auf jeden Fall lesenswert. Fen versucht hier, einen fast perfekten Mord aufzuklären und stößt dabei beinahe an seine Grenzen. Es kommt sogar zu einem interessanten und spannenden Showdown.
Für mich war es ein solider Krimi in einer etwas altertümlichen Redeweise geschrieben, mit sehr vielen verschiedenen Zitaten und einem sehr merkwürdigen Fall, der sich aber gut lesen ließ. Ich gebe somit 06/10 Punkte und danke NetGalley für das Leseexemplar.
PS: Der Autor wendet sich im 13. Kapitel an den oder einen gleichgültigen Leser… ich fühlte mich nicht angesprochen – sollte ich? Wenn ja, warum geht er davon aus, dass der Leser gleichgültig ist? Oder wurde im Englischen Original ein anderer Ausdruck verwandt?
Bücher der Reihe:
1. Mord vor der Premiere
2. Heiliger Bimbam
3. Der wandernde Spielzeugladen – beendet 27.01.2020 – 06/10 Punkte
4. Schwanengesang
5. Mit Freuden begraben
6. Liebe stirbt zuerst
7. … vorm Tor der Leichenwagen
8. Anonyme Briefe
9. Der Mond bricht durch die Wolken
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Du möchtest mir etwas zu diesem Post mitteilen?