Daria Verner
Zerteufelter Vers
Jugendbuch, Fantasy
Verlag: Daria Verner, 20.01.2014
Kindle-Edition, ca. 460 Seiten, 2,99 €
am 30.12.2013 kostenlos
ASIN: B00AVKLI32
gelesen auf dem Kindle Paperwhite
Bewertung:
Inhaltsangabe (Amazon):
Die 17-jährige Gloria findet nach dem Tod ihrer Mutter ein rätselhaftes Buch. Was sie nicht ahnt: Die Verse offenbaren ihr eigenes Todesdatum! Anstatt aufzugeben, kommt sie auf die wahnwitzige Idee, das Buch bis aufs Blut zu reizen und dreht den Spieß um: Wenn ihr Todesdatum wirklich feststehen sollte, ist sie bis dahin unsterblich?
Fast zeitgleich trifft sie Kirt. – Eine Liebe, die aufrichtiger nicht sein könnte. Doch… Steht ausgerechnet er in Wahrheit hinter jenen Vorkommnissen? Wie gebannt rasen sie auf die alles vernichtende Tatsache zu. Eines ist klar – das Buch lügt nicht! Als hätte Gloria den Teufel höchstpersönlich auf der Schulter sitzen, eskaliert ihre Situation, noch bevor ihr Todestag naht!
Meine Meinung:
34 % habe ich gelesen und dann beschlossen, meine Freizeit nicht weiter für dieses Buch zu verschwenden. Klingt hart, ich weiß, vor allem, weil ich eher geneigt bin, gut bis sehr gut zu bewerten als einen Verriss zu schreiben, aber ich kam über das Augenrollen überhaupt nicht mehr heraus, und es tat sich kaum etwas anderes als die Bewältigung der Trauer, und das auf ziemlich sonderbare Weise.
Handlungsort ist anfangs Weimar und dann Düsseldorf, Die Protagonisten in erster Linie Gloria Truhst (11. Klasse, wenn ich recht erinnere, wird aber von allen immer geduzt) und Kirt la Ronti – was für ein Name!
Ausgangspunkt ist der Tod der Mutter, über den Gloria nicht gut hinweg kommt. Das Buch, das Dreh- und Angelpunkt dieses Romans ist, schreibt ihr fast täglich Informationen in Form von Gedichten und sogar einer märchenhaften Geschichte, aber auch jeder Menge künftiger Todesanzeigen und scheint ihr insofern zu helfen, dass sie viel nachzudenken beginnt und die Trauer um ihre Mutter besser bewältigen kann. Aber sonst…
Viel Gefühlsduselei über Liebe und Tod, Längen voller Gefühlschaos, ein Machogehabe Kirts sondergleichen. Die Idee für das Buch hat etwas, aber das Potential ist wirklich nicht gut umgesetzt worden. Tagelang scheint sich Gloria weder zu waschen, noch ihre Zähne zu putzen und immer in den gleichen Klamotten herumzulaufen. Aber das scheint niemandem aufzufallen…
Überhaupt, wie sich Gloria in Kirt, einen um 9 Jahre älteren Mann, der sie kurz zuvor überfallen hat und zusah, wie sie zusammen geschlagen wird, verlieben soll, ist mir schleierhaft. Völlig unrealistisch. Auch, dass der Vater sie nicht schleunigst nach Hause holt, kann ich nicht verstehen. Er macht sich zwar Sorgen, kann sie über das Handy auch erreichen (das auch irgendwie immer Saft hat, obwohl sie in einem Baum schläft) und weiß, dass sie in Düsseldorf ist, aber rührt ansonsten keinen Finger. Welcher Vater würde so reagieren, nachdem er weiß, dass seine minderjährige Tochter weggelaufen ist?
Die Gedichte werden ständig erneut analysiert, wiederholt und auseinander gepflückt. Irgendwann muss es doch gut sein! Und als sie meint, bis zu ihrem vorhergesagten Todesdatum unsterblich zu sein und beschließt, das Buch herauszufordern (wie kann man nur auf so eine hirnverbrannte Idee kommen?), war es genug.
Für die Idee und das Potential gebe ich 3/10 Punkte, mehr ist einfach nicht drin. Dieses Buch hat mir nicht gefallen, und ich werde mir den Folgeband nicht holen.