Autor: David Nicholls
Inhaltsangabe (Amazon):
Manches im Leben strahlt so hell, dass es nur aus der Entfernung wirklich gesehen werden kann. Die erste große Liebe ist so eine Sache, die immer noch leuchtet, auch wenn sie längst verglüht ist. Genauso ist es Charlie Lewis ergangen. Nichts an ihm ist besonders. Dann begegnet er Fran Fisher, und seine Welt steht Kopf. In den langen, hellen Nächten eines unvergesslichen Sommers macht Charlie die schönsten, peinlichsten und aufregendsten Erfahrungen seines Lebens. Und steht zwanzig Jahre später vor der Frage, ob er sich traut, seine erste große Liebe wiederzutreffen.
Meine Meinung:
David Nicholls scheint immer über Jungs und junge Männer zu schreiben, die nicht gerade zu denjenigen zählen, die mich interessieren würden. Charlie Lewis ist ein 16jähriger Teenager, der mit sogenannten Freunden rumhängt, Alkohol bis zum Abwinken in sich hineinkippt, einfach keinen Bock auf Schule hat und daher die Prüfungen vergeigt, keine Ambitionen zeigt, etwas aus sich zu machen, aber auch kein leichtes Leben mit seinen Eltern hat. Doch eines Tages verliebt er sich, und das verändert sein Leben.
Dieses Buch ist ein Rückblick in Erinnerungen an diesen Sommer mit 16 Jahren. Nur in ganz kurzen, wenigen Szenen ist von der heutigen Zeit und seiner Zukünftigen die Rede, die aber auf mich einen farblosen und verschwommenen Eindruck macht. Auf den meisten der über 500 Seiten gibt es keine Handys, wird “Romeo und Julia” von einer Laienspielgruppe einstudiert, trifft Charlie seine erste große Liebe und nicht immer die richtigen Entscheidungen.
Die Figur Charlies ist sehr detailreich beschrieben. Wir Leser dürfen an seinen sich überschlagenden Gedankengängen teilhaben, und mich hat überrascht, dass es wohl auch Jungs zu geben scheint, die unaufhörlich grübeln. Ich dachte, das wäre ein Phänomen der weiblichen Spezies.
Das Buch hat einige Längen, die mir ein ums andere Mal einen Seufzer entlockten, schildert Szenen, die ich so nicht erlebt habe und ließ mich noch nicht einmal mit Fran verschmelzen. Ich blieb Zuschauer. Und wenn mir auch sonst der Schreibstil des Autors gefällt, blieb das Buch für mich nicht viel besser als Durchschnitt. Schade eigentlich.
Ich gebe 07/10 Punkte und werde wohl nichts mehr von diesem Autor lesen.
Bücher des Autors:
- Drei auf Reisen
- Keine weiteren Fragen
- Ewig Zweiter
- Zwei an einem Tag – gelesen 05.05.2013 – 07/10 Punkte
- Sweet Sorrow – gelesen 29.07.2020 – 07/10 Punkte